Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Der Grabstein des Abraham Cohen de Herrera

Der Grabstein des Abraham Cohen de Herrera 87 Kulturworts "Metall" nicht ergr3ndet, weil nicht ernsthaft erforscht ist, woffr dogmatische Tabus im Bereich der fur Hubner leider sehr mal3geblichen klassi- schen Philologie ursachlich sind, die ihre Ressentiments gegen alles Religi6se/ Nichtrationale jenseits des fiir unvergleichlich geistreich gehaltenen griechischen Horizonts seit der beleidigten Aufkiindigung ihrer Stellung als ancilla theologiae nicht überwunden hat. Die inzwischen klar erkennbare Semasiologie des Wortes "Metall" zeigt deutlich die koordinativ-systematische Mehrzweckfunktion des archaischen Mythus, denn Metall wurde nach dem Rezept ebendesselben "Zer- stdckelungstod - Wiederauferstehung"-Mythus hergestellt, der auch als Reini- gungs- wie als Initiationsritus zum Blutrechtskrieg diente (s. dazu G. L., Sprache u. Archaisches Denken, 101-165). Uber Kurt Hdbners recht vage bleibende Erorterung des Problems "Magie" muB entschieden hinausgegangen werden: Die moderne Ethnologie beurteilt Magie als eine Dekadenzerscheinung, und zwar als "gruppen-egoistische oder gar egozentrische" Verwertung von Teilerkenntnissen des vorgegebenen (d. h. nicht von den Magiern geschaffenen) wissenschaftlichen Systems des Weltver- stdndnisses: Magie "benutzt alle von ihr vorgefundenen (nicht erzeugten) Spirits und Wesenheiten als Hebel und verlangerte Arme, um eine ebenso artifizielle wie egozentrische (oder gruppenegozentrische) Stabilisierung der Welt mit der Lenkung des notwendigen Zusammenhangs zu erreichen" (A. Gehlen, Urmensch und Spatkultur, 1956, 273 f.; s. auch A. E. Jensen, Mythos und Kult http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

Der Grabstein des Abraham Cohen de Herrera

Loading next page...
 
/lp/brill/der-grabstein-des-abraham-cohen-de-herrera-1Czpd3DS7K

References

References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.

Publisher
Brill
Copyright
© 1988 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007388X00173
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

87 Kulturworts "Metall" nicht ergr3ndet, weil nicht ernsthaft erforscht ist, woffr dogmatische Tabus im Bereich der fur Hubner leider sehr mal3geblichen klassi- schen Philologie ursachlich sind, die ihre Ressentiments gegen alles Religi6se/ Nichtrationale jenseits des fiir unvergleichlich geistreich gehaltenen griechischen Horizonts seit der beleidigten Aufkiindigung ihrer Stellung als ancilla theologiae nicht überwunden hat. Die inzwischen klar erkennbare Semasiologie des Wortes "Metall" zeigt deutlich die koordinativ-systematische Mehrzweckfunktion des archaischen Mythus, denn Metall wurde nach dem Rezept ebendesselben "Zer- stdckelungstod - Wiederauferstehung"-Mythus hergestellt, der auch als Reini- gungs- wie als Initiationsritus zum Blutrechtskrieg diente (s. dazu G. L., Sprache u. Archaisches Denken, 101-165). Uber Kurt Hdbners recht vage bleibende Erorterung des Problems "Magie" muB entschieden hinausgegangen werden: Die moderne Ethnologie beurteilt Magie als eine Dekadenzerscheinung, und zwar als "gruppen-egoistische oder gar egozentrische" Verwertung von Teilerkenntnissen des vorgegebenen (d. h. nicht von den Magiern geschaffenen) wissenschaftlichen Systems des Weltver- stdndnisses: Magie "benutzt alle von ihr vorgefundenen (nicht erzeugten) Spirits und Wesenheiten als Hebel und verlangerte Arme, um eine ebenso artifizielle wie egozentrische (oder gruppenegozentrische) Stabilisierung der Welt mit der Lenkung des notwendigen Zusammenhangs zu erreichen" (A. Gehlen, Urmensch und Spatkultur, 1956, 273 f.; s. auch A. E. Jensen, Mythos und Kult

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1988

There are no references for this article.