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Reisen und Erkenntnis

Reisen und Erkenntnis JÜRGEN GEBHARDT Reisen und Erkenntnis Ursprünge und Folgen des 'wissenschaftlichen' Reisens im 19. Jahrhundert I. Wer zum Thema ,Reisen und Erkenntnis' sprechen mochte, lauft nur allzuleicht Gefahr, sich auf eine geistige Irrfahrt zu begeben. Denn so vielfaltig, so un3bersichtlich und so breit gefachert ist der Zusammen- hang von Reisen und Erkenntnis, daB der Betrachter gar schnell in einem Labyrinth von Fakten, Ideen und Meinungen verloren zu gehen droht. Schon deswegen tut es not, daB wir uns gleich zu Beginn unserer Überle- gungen am Begriff der Reise und des Reisens selbst orientieren. Jede Reise, soll sie eine solche sein, ist in gewissem Sinn ein intentionales Un- ternehmen, sie hat einen Zweck und ein Ziel, einen Anfangspunkt und einen Endpunkt. Die christliche peregrinatio, sei es als Wallfahrtsreise zu heiligen Orten, sei es als Missionsreise, sei es als Reise aus der Weltlichkeit in eine m6n- chische Existenz oder sei es in der Bestimmung des irdischen Lebens als Pilgerfahrt, hat in diesem Punkt durchaus in Ubereinstimmung mit an- deren Religionen Zweck und Zielpunkt. Sie wird immer sorgfdltig un- terschieden vom Nur-unterwegs-sein, Nur-in-der-Fremde-sein, von ei- nem abenteuernden Ausbrechen aus den Pflichten des Alltags, einem ziellosen Vagantentum. Der Vagant ist das Gegenbild zum Reisenden,.1 http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1986 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007386X00328
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Abstract

JÜRGEN GEBHARDT Reisen und Erkenntnis Ursprünge und Folgen des 'wissenschaftlichen' Reisens im 19. Jahrhundert I. Wer zum Thema ,Reisen und Erkenntnis' sprechen mochte, lauft nur allzuleicht Gefahr, sich auf eine geistige Irrfahrt zu begeben. Denn so vielfaltig, so un3bersichtlich und so breit gefachert ist der Zusammen- hang von Reisen und Erkenntnis, daB der Betrachter gar schnell in einem Labyrinth von Fakten, Ideen und Meinungen verloren zu gehen droht. Schon deswegen tut es not, daB wir uns gleich zu Beginn unserer Überle- gungen am Begriff der Reise und des Reisens selbst orientieren. Jede Reise, soll sie eine solche sein, ist in gewissem Sinn ein intentionales Un- ternehmen, sie hat einen Zweck und ein Ziel, einen Anfangspunkt und einen Endpunkt. Die christliche peregrinatio, sei es als Wallfahrtsreise zu heiligen Orten, sei es als Missionsreise, sei es als Reise aus der Weltlichkeit in eine m6n- chische Existenz oder sei es in der Bestimmung des irdischen Lebens als Pilgerfahrt, hat in diesem Punkt durchaus in Ubereinstimmung mit an- deren Religionen Zweck und Zielpunkt. Sie wird immer sorgfdltig un- terschieden vom Nur-unterwegs-sein, Nur-in-der-Fremde-sein, von ei- nem abenteuernden Ausbrechen aus den Pflichten des Alltags, einem ziellosen Vagantentum. Der Vagant ist das Gegenbild zum Reisenden,.1

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1986

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