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Berührungspunkte der Geschichtsphilosophien Herders und Friedrich Schlegels

Berührungspunkte der Geschichtsphilosophien Herders und Friedrich Schlegels WOLFF A. V. SCHMIDT Berührungspunkte der Geschichtsphilosophien Herders und Friedrich Schlegels Die Geschichtsphilosophie ist ein spates Produkt der Menschheitsgeschich- te, das. im Altertum beinahe gar nicht existierte. Das Mittelalter hatte eine hochentwickelte Geschichtsmetaphysik, in der alle Geschehnisse unter dem Gesichtspunkt des Heilsgeschehens behandelt wurden. Erst im siebzehnten Jahrhundert beginnt ein eigentliches Interesse an der Geschichte als Mensch- heitsgeschichte wachzuwerden, und von diesem Zeitpunkt an macht sich eine immer deutlicher werdende Sdkularisierung, das heif3t eine Umwandlung der Geschichtstheologie in eine Geschichtsphilosophie, bemerkbar: religiose Motive werden immer mehr zur3ckgedr§ngt, bis sie zur Zeit der Aufklarung beinahe verschwunden sind. Der erste grol3e Ansatz zur Suche nach neuen Richtlinien in der Geschichte lal3t sich bei Giovanni Battista Vico erkennen (Principi di una scienza nuova d'intorna alla commune natura delle nazioni, 1725). Ernst Cassirer sagt: "Das eigentliche Verdienst von Vico's ,Geschichtsphilosophie' liegt nicht in dem, was sie inhaltlich uber den historischen ProzeB und den Rhythmus seiner ein- zelnen Phasen lehrt [...] das alles ist bei Vico noch mit rein phantastischen Zügen durchmischt. Aber was er klar gesehen und was er mit aller Entschie- denheit 2"el7en Desrartes verfnrhten hat, ist (lie mrrbodischc Ei<??'''!'rt ionA rlpr methodische Eigenwert der historischen Erkenntnisl." Da das Werk bewu8t http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1981 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007381X00170
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Abstract

WOLFF A. V. SCHMIDT Berührungspunkte der Geschichtsphilosophien Herders und Friedrich Schlegels Die Geschichtsphilosophie ist ein spates Produkt der Menschheitsgeschich- te, das. im Altertum beinahe gar nicht existierte. Das Mittelalter hatte eine hochentwickelte Geschichtsmetaphysik, in der alle Geschehnisse unter dem Gesichtspunkt des Heilsgeschehens behandelt wurden. Erst im siebzehnten Jahrhundert beginnt ein eigentliches Interesse an der Geschichte als Mensch- heitsgeschichte wachzuwerden, und von diesem Zeitpunkt an macht sich eine immer deutlicher werdende Sdkularisierung, das heif3t eine Umwandlung der Geschichtstheologie in eine Geschichtsphilosophie, bemerkbar: religiose Motive werden immer mehr zur3ckgedr§ngt, bis sie zur Zeit der Aufklarung beinahe verschwunden sind. Der erste grol3e Ansatz zur Suche nach neuen Richtlinien in der Geschichte lal3t sich bei Giovanni Battista Vico erkennen (Principi di una scienza nuova d'intorna alla commune natura delle nazioni, 1725). Ernst Cassirer sagt: "Das eigentliche Verdienst von Vico's ,Geschichtsphilosophie' liegt nicht in dem, was sie inhaltlich uber den historischen ProzeB und den Rhythmus seiner ein- zelnen Phasen lehrt [...] das alles ist bei Vico noch mit rein phantastischen Zügen durchmischt. Aber was er klar gesehen und was er mit aller Entschie- denheit 2"el7en Desrartes verfnrhten hat, ist (lie mrrbodischc Ei<??'''!'rt ionA rlpr methodische Eigenwert der historischen Erkenntnisl." Da das Werk bewu8t

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1981

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