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Zur Ordnungskonzeption des politischen Hinduismus der Neuzeit

Zur Ordnungskonzeption des politischen Hinduismus der Neuzeit . HANS-JOACHIM KLIMKEIT Zur Ordnungskonzeption des politischen Hinduismus der Neuzeit 1. Von der religiösen Reform zur politischen Aktion. Im Jahre 1875 grundete Dayananda Sarasvati (1824-1883) die hin- duistische Reformbewegung des Arya-Samaj. Diese "Vereinigung der Arier", wie ihr Name heit, sollte nach dem Willen des Grunders zur Wegbereite- rin eines erneuerten, am verklhrten Ideal der Veden orientierten Hinduis- mus werden. Ferner sollte sie zur Neugestaltung der hinduistischen Lebens- ordnung insgesamt beitragen. Tatsachlich entband die Bewegung des Dayananda Krafte, die nicht nur ein religioses Erwachen im Gefolge hatten, sondern auch zur Formierung eines politisch orientierten Neuhinduismus Anlaf3 gaben. In zunehmendem Maf3e zeitigten die religiosen Impulse, die von dieser Stromung wie auch von der allgemeinen Hindurenaissance des 19. Jahrhunderts, fur die die Be- wegung des Dayananda beispielhaft ist, ausgingen, Folgen auf der politischen Buhne. Die religiosen Erneuerungsbewegungen, die um Abgrenzung von frem- den Lebens- und Kulturformen, erst recht von fremden Glaubensformen, bemuht waren, wurden in immer sthrkerem Maf3e von nationalistischen T6nen begleitet. Dabei wurden nicht selten ausgesprochen politische Absich- ten auf jene religiosen Reformer zuruckprojiziert, deren Impulse ungewollt katalysatorisch auf die Nationalbewegung gewirkt hatten. Dayananda selbst kann von seinen Nachfolgern in der "Ariervereinigung" zum leuch- tenden Vorkampfer fur die politische Sache http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1978 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007378X00732
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Abstract

. HANS-JOACHIM KLIMKEIT Zur Ordnungskonzeption des politischen Hinduismus der Neuzeit 1. Von der religiösen Reform zur politischen Aktion. Im Jahre 1875 grundete Dayananda Sarasvati (1824-1883) die hin- duistische Reformbewegung des Arya-Samaj. Diese "Vereinigung der Arier", wie ihr Name heit, sollte nach dem Willen des Grunders zur Wegbereite- rin eines erneuerten, am verklhrten Ideal der Veden orientierten Hinduis- mus werden. Ferner sollte sie zur Neugestaltung der hinduistischen Lebens- ordnung insgesamt beitragen. Tatsachlich entband die Bewegung des Dayananda Krafte, die nicht nur ein religioses Erwachen im Gefolge hatten, sondern auch zur Formierung eines politisch orientierten Neuhinduismus Anlaf3 gaben. In zunehmendem Maf3e zeitigten die religiosen Impulse, die von dieser Stromung wie auch von der allgemeinen Hindurenaissance des 19. Jahrhunderts, fur die die Be- wegung des Dayananda beispielhaft ist, ausgingen, Folgen auf der politischen Buhne. Die religiosen Erneuerungsbewegungen, die um Abgrenzung von frem- den Lebens- und Kulturformen, erst recht von fremden Glaubensformen, bemuht waren, wurden in immer sthrkerem Maf3e von nationalistischen T6nen begleitet. Dabei wurden nicht selten ausgesprochen politische Absich- ten auf jene religiosen Reformer zuruckprojiziert, deren Impulse ungewollt katalysatorisch auf die Nationalbewegung gewirkt hatten. Dayananda selbst kann von seinen Nachfolgern in der "Ariervereinigung" zum leuch- tenden Vorkampfer fur die politische Sache

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1978

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