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118 das Neiie noch nicht zum Durchbruch gekommen war." Ich glaube, dal3 wir dem Gedicht noch gerechter werden, wenn wir annehmen, daB es gerade aus jener Stimmung hervorwuchs, die durch die von ?orvald und Bischof Friedrich verkiindeten neuen Lehren und die starke Betonung eines nahen Weltuntergangs geschaffen worden war. HAT JOHANNES VON DAMASKUS DIE ERBSÜNDE GELEHRT? Julius Gross Nach dem Urteil maf3geblicher Dogmenhistoriker haben die Grie- chen "die augustinische Lehre von der Erbsiinde ... Jahrhunderte lang nicht angenommen, ja geradezu fiir Manichdismus erkldrt", mag es auch in ihren Schriften gelegentlich klingen, "als wenn der Ge- danke der Forterbung der Siinde vertreten ware".1) Dem Orient "sei die Vorstellung von einer Erbsiinde ... bis iiber das 5. Jahrhundert hinaus fremd geblieben".2) Erst "die spateren Griechen" batten, "un- zweifelhaft durch das Abendland bestimmt", die Erbsiinde aner- kannt.') Wenn uberhaupt, wann erfolgte diese Anerkennung? Sicherlich nicht mehr in der Vdterzeit. Die orientalischen Tbeologen des aus- gehenden Altertums (6. bis 8. Jahrhundert) waren viel zu konser- vativ, um sich von der uberkommenen Erbubel- und Erbverderbnis- lehre zu entfemen, geschweige denn das ihnen wesensfremde Erb- siindendogma vom Abendland zu iibemehmen, vorausgesetzt, daB es ihnen zur Kenntnis gelangte. Es ist hier nicht der Ort, die
Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte – Brill
Published: Jan 1, 1953
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