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Das Lutherbild Des Französischen Katholizismus

Das Lutherbild Des Französischen Katholizismus DAS LUTHERBILD DES FRANZÖSISCHEN KATHOLIZISMUS ERNST BENZ Die Auffassung von der Personlichkeit und dem Werk Luthers hat in der Forschung der r6misch-katholischen Theologie Deutschlands eine aufsehenerregende Wandlung durchgemacht. Zu Anfang unse- res Jahrhunderts hatten zwei M6nehe, der Doininikaner D e n i f 1 e (,,Luther und Luthertum" 1904 ff) und der Jesuit Grisar r ("Luther" 1911) mit grol3em wissenschaftlichem Aufwand noch einmal das alte Zerrbild Luthers erneuert, das in der Luther-Biographie des Coch- ]5us von 1549 seinen altesten und stdrksten grobianischen Ausdruck gefunden hatte. Diese Autoren zeichneten Luther als einen Revolu- tionar, in dessen Reformbestrebungen sich bosartige Absichten mit geistiger Unfahigkeit vermischten. Luther wird als ein Mensch ge- schildert, der, ganz den Sturmen seiner fleischlichen Leidenschaften ausgeliefert, aus einem Mif3verstandnis des katholischen Heilsweges heraus in das Kloster eintrat, dessen Geist viel zu grob und undis- zipliniert war, um die katholische Glaubenslehre und Lebensform in ihrer ganzen Tiefe zu erfassen oder gar zu verwirklichen. Demgegeniiber findet sich bei Joseph L o r t z (,,Die Reformation in Deutschland", Bd. I 1939, Bd. II 1940) eine ganz neue Auffas- sung. Luther wird als eine religiose Personlichkeit durchaus anerkannt. Die Diffamierung seiner Person wird als eine Nachwirkung der Pro- paganda http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Brill

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Publisher
Brill
Copyright
© 1952 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0044-3441
eISSN
1570-0739
DOI
10.1163/157007352X00253
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Abstract

DAS LUTHERBILD DES FRANZÖSISCHEN KATHOLIZISMUS ERNST BENZ Die Auffassung von der Personlichkeit und dem Werk Luthers hat in der Forschung der r6misch-katholischen Theologie Deutschlands eine aufsehenerregende Wandlung durchgemacht. Zu Anfang unse- res Jahrhunderts hatten zwei M6nehe, der Doininikaner D e n i f 1 e (,,Luther und Luthertum" 1904 ff) und der Jesuit Grisar r ("Luther" 1911) mit grol3em wissenschaftlichem Aufwand noch einmal das alte Zerrbild Luthers erneuert, das in der Luther-Biographie des Coch- ]5us von 1549 seinen altesten und stdrksten grobianischen Ausdruck gefunden hatte. Diese Autoren zeichneten Luther als einen Revolu- tionar, in dessen Reformbestrebungen sich bosartige Absichten mit geistiger Unfahigkeit vermischten. Luther wird als ein Mensch ge- schildert, der, ganz den Sturmen seiner fleischlichen Leidenschaften ausgeliefert, aus einem Mif3verstandnis des katholischen Heilsweges heraus in das Kloster eintrat, dessen Geist viel zu grob und undis- zipliniert war, um die katholische Glaubenslehre und Lebensform in ihrer ganzen Tiefe zu erfassen oder gar zu verwirklichen. Demgegeniiber findet sich bei Joseph L o r t z (,,Die Reformation in Deutschland", Bd. I 1939, Bd. II 1940) eine ganz neue Auffas- sung. Luther wird als eine religiose Personlichkeit durchaus anerkannt. Die Diffamierung seiner Person wird als eine Nachwirkung der Pro- paganda

Journal

Zeitschrift für Religions- und GeistesgeschichteBrill

Published: Jan 1, 1952

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