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Ulrich B. MÜLLER, Messias und Menschensohn in jüdischen Apokalypsen und in der Offenbarung des Johannes, (Studien zum Neuen Testament 6) Gütersloher Verlaghaus Gerd Mohn, Gütersloh 1972, 230 pp., cloth DM 48

Ulrich B. MÜLLER, Messias und Menschensohn in jüdischen Apokalypsen und in der Offenbarung des... 187 Josephus verfälscht wird und in Acta Interpolationen angenommen werden. Viel schlechter ist, daB der Verfasser sich keine echte Rechenschaft über das Verhdltnis der Traditionen zueinander gibt. Fest steht in jedem Fall, daB Josephus eine Oberlieferungsmasse kennt, die sich aus den un- gefähr gleichzeitigen Acta ergänzen läBt. Diese ist bereits historiographisch geprdgt und bei Nikolaus von Damaskus vorgefunden, gibt also das Urteil wieder, das schematisierende Geschichtsschreibung iiber die Sadduzäer abgab. Dieses historiographische Bild ist zugleich der Grundstock der in jedem Fall spdteren rabbinischen Angaben. Eine Analyse der rabbinischen Texte mf0te also feststellen, wie das historiographische Bild, das Josephus verwendet, im Rabbinismus verarbeitet wird. Wer u·eiB - was LE MOYNE wissen m30te -, wie biblische Gestalten in der rabbinischen Haggada und Halakha verarbeitet werden, wird a priori erkennen, daB die Sadduzder sich ausgezeichnet als Staffagefiguren fiir antiquarische Spekulationen und fiktive Debatten eigneten. Wenn sie dazu in Mk. 12, 18-27 und Acta dienen, dann sehe ich keinen Grund, sie in der doch spdteren rabbinischen Literatur anders zu beurteilen. Wissenschaft kann nicht mit zweierlei MaB messen. Rezensent ist dem Verfasser dankbar, daB er ihn wieder zur Lektilre des geistreichen und vitalen Jugendwerkes seines Lehrers H6LSCHER angeregt hat). J. C. H. LEBRAM http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Journal for the Study of Judaism Brill

Ulrich B. MÜLLER, Messias und Menschensohn in jüdischen Apokalypsen und in der Offenbarung des Johannes, (Studien zum Neuen Testament 6) Gütersloher Verlaghaus Gerd Mohn, Gütersloh 1972, 230 pp., cloth DM 48

Berger, K.
Journal for the Study of Judaism , Volume 3 (2): 187 – Jan 1, 1972
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Publisher
Brill
Copyright
© 1972 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0047-2212
eISSN
1570-0631
DOI
10.1163/157006372X00126
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Abstract

187 Josephus verfälscht wird und in Acta Interpolationen angenommen werden. Viel schlechter ist, daB der Verfasser sich keine echte Rechenschaft über das Verhdltnis der Traditionen zueinander gibt. Fest steht in jedem Fall, daB Josephus eine Oberlieferungsmasse kennt, die sich aus den un- gefähr gleichzeitigen Acta ergänzen läBt. Diese ist bereits historiographisch geprdgt und bei Nikolaus von Damaskus vorgefunden, gibt also das Urteil wieder, das schematisierende Geschichtsschreibung iiber die Sadduzäer abgab. Dieses historiographische Bild ist zugleich der Grundstock der in jedem Fall spdteren rabbinischen Angaben. Eine Analyse der rabbinischen Texte mf0te also feststellen, wie das historiographische Bild, das Josephus verwendet, im Rabbinismus verarbeitet wird. Wer u·eiB - was LE MOYNE wissen m30te -, wie biblische Gestalten in der rabbinischen Haggada und Halakha verarbeitet werden, wird a priori erkennen, daB die Sadduzder sich ausgezeichnet als Staffagefiguren fiir antiquarische Spekulationen und fiktive Debatten eigneten. Wenn sie dazu in Mk. 12, 18-27 und Acta dienen, dann sehe ich keinen Grund, sie in der doch spdteren rabbinischen Literatur anders zu beurteilen. Wissenschaft kann nicht mit zweierlei MaB messen. Rezensent ist dem Verfasser dankbar, daB er ihn wieder zur Lektilre des geistreichen und vitalen Jugendwerkes seines Lehrers H6LSCHER angeregt hat). J. C. H. LEBRAM

Journal

Journal for the Study of Judaism – Brill

Published: Jan 1, 1972

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