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In Memoriam Ilse Lichtenstädter (1901-1991)

In Memoriam Ilse Lichtenstädter (1901-1991) IN MEMORIAM ILSE LICHTENSTÄDTER (1901-1991) VON ANNEMARIE SCHIMMEL Harvard University Als ich wahrend des Krieges eine junge Studentin in Berlin war, entdeckte ich eines Tages Ilse Lichtenstadters Arbeit fbcr den Nasib in der alt-arabischen Dichtung in der Zeitschrift Islamica und las ihn mit Begeisterung. Wie sehr wünschte ich, die Verfasserin kennen- zulernen - doch niemand konnte mir sagen, wo sie lebte, ob sie noch lebte. Ich wufltc nicht, daB sie Deutschland 1933 verlassen hatte. Doch mehr als 25 Jahre nach meiner ersten "literarischen" Begegnung mit Ilse traf ich sie in Harvard, wo sie seit 1960 lehrte, und aus der ersten Begegnung im Hause Omeljan Pritsaks entwik- kelte sich langsam eine feste Freundschaft: je langer je mehr sprach sie wieder Deutsch, und im Laufe vieler gemeinsamer Stunden bff- nete sie ihre Erinnerungen, und so lernte ich viel aber das Leben eineriiidischen Familie in Hamburg, wo Ilse 1901 geboren war. Der Vater, aus dem Frankischen stammend, war Lehrer; er hatte Ilse, die mittlere seiner drei T6chter, immer zur wissenschaftlichen Ar- beit ermuntert, und ihm verdankte sie ihr nie crmfdcndcs Interesse fur politische Fragen. Er schickte die Tochter auf die christliche Klosterschule, wo sie sich, wie sie immer wieder betonte, glfcklichcr http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Die Welt des Islams Brill

In Memoriam Ilse Lichtenstädter (1901-1991)

Die Welt des Islams , Volume 32 (2): 173 – Jan 1, 1992

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Publisher
Brill
Copyright
© 1992 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0043-2539
eISSN
1570-0607
DOI
10.1163/157006092X00091
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Abstract

IN MEMORIAM ILSE LICHTENSTÄDTER (1901-1991) VON ANNEMARIE SCHIMMEL Harvard University Als ich wahrend des Krieges eine junge Studentin in Berlin war, entdeckte ich eines Tages Ilse Lichtenstadters Arbeit fbcr den Nasib in der alt-arabischen Dichtung in der Zeitschrift Islamica und las ihn mit Begeisterung. Wie sehr wünschte ich, die Verfasserin kennen- zulernen - doch niemand konnte mir sagen, wo sie lebte, ob sie noch lebte. Ich wufltc nicht, daB sie Deutschland 1933 verlassen hatte. Doch mehr als 25 Jahre nach meiner ersten "literarischen" Begegnung mit Ilse traf ich sie in Harvard, wo sie seit 1960 lehrte, und aus der ersten Begegnung im Hause Omeljan Pritsaks entwik- kelte sich langsam eine feste Freundschaft: je langer je mehr sprach sie wieder Deutsch, und im Laufe vieler gemeinsamer Stunden bff- nete sie ihre Erinnerungen, und so lernte ich viel aber das Leben eineriiidischen Familie in Hamburg, wo Ilse 1901 geboren war. Der Vater, aus dem Frankischen stammend, war Lehrer; er hatte Ilse, die mittlere seiner drei T6chter, immer zur wissenschaftlichen Ar- beit ermuntert, und ihm verdankte sie ihr nie crmfdcndcs Interesse fur politische Fragen. Er schickte die Tochter auf die christliche Klosterschule, wo sie sich, wie sie immer wieder betonte, glfcklichcr

Journal

Die Welt des IslamsBrill

Published: Jan 1, 1992

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