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Benjamin Shwadran : Jordan, A State of Tension. New York: Council for Middle Eastern Affairs Press, 1959. XII, 436 S., 48 Abbild., 7 Kartenskizzen. $ 7.00

Benjamin Shwadran : Jordan, A State of Tension. New York: Council for Middle Eastern Affairs... 296 LITERATUR Benjamin Shwadran : Jordan, A State of Tension. New York: Council for Middle Eastern Affairs Press, 1959. XII, 436 S., 48 Abbild., 7 Kartenskizzen. $ 7.00. Als willkommene Erganzung zu George L. Harris, Jordan (bcspr. in WI, N.S., VI 167 f.) ist das vorliegende Buch anzusehen, das die Geschichte Jordaniens von den altesten Zeiten bis zur Gcgcnwart behandelt. Von besonderem Interesse sind die Kapitel uber die Arabische Legion, die vor allem auf den Erinnerungen von John Bagot Glubb beruhen ( –The Story of the Arab Legion, Ig48, 2 - A Soldier with the Arabs, 1957), und den Krieg mit Israel von 1948. Am 9. Februar 1948 beschloss der Rat der Arabischen Liga, die Errichtung des iiidisch(n Staates mit allen Mitteln zu verlliitderii. Aber noch am 15. Mai konnte sich das Militdrkomitec der Liga nicht uber einen Oberfehlshaber einigen. Als Abdullah aus eigener lnitiative das Kommando ubernahm und stillschweigend anerkannt wurde, gab es weder einen gemeinsamen Plan, noch erhielt er Berichte, noch konnte er Gesarntbefehle geben. Von der Legion waren nur 4 soo Mann zum Einsatz in Paldstina bereit, wahrend Glubb die jiidischen Truppen auf 65 ooo schaitzte. Diese besetzten in 10 Kampftagen etwa 650 qkm, dagcgen konnte die Legion die Altstadt von Jerusalem halten. Der Verf. urteilt abschliessend: "The Legion emerged as the best Arab fighting force in the Middle East; of all the Arab armies it had the best organization and discipline ... It should be noted that the success the Legion achieved was due ... above all to the restraint exercised over it by its British commanders, who knew and appreciated the importance of military consider- ations rather than emotional recklessness in dealing with the enemy ... On the other hand, the Legion's success heightened the antagonism and even hostility to Abdullah" (S. 249 ff., 266 ff.). Diese Feindschaft erreichte ihren Hohepunkt in seiner Ermordung (20. Juli 1951). Glubb aber, der Schopfer der Legion, wurde schliesslich von seinem Enkel Husain kurzfristig ausgewiesen (r. Marz 1956). Nach dem Umsturz in Bagdad musste dieser jedoch Grossbritannien bitten, seinen wankenden Thron zu stutzen (15. Juli 1958). Die Geschichte Jordaniens, das von allen Nachfolgestaaten des Osrnanischen Reiches das kunstlichste Gebilde zu sein scheint, zcigt ebcnso wie dieses, welche starke Erhaltungskraft von der Uneinigkeit seiner Nachbarn ausgeht. G. Jäschke LITERATUR George A. Lipsky : Saudi Arabia, its people, its society, its culture. New Haven: HRAF Press 1959. XI, 367 S. $ 7.00. (= Survey of World Cultures, Ed. Thomas Fitzsimmons, 4). Der vorliegende Band 4 der "Human Relations Area Files" (WI, N.S., VI 167 ff.) ist fur die islamische Gegenwartsforschung besonders aufschlussreich. Denn seit dem Eindringen der Amerikaner in das Reich Ibn Sa(üds (i. Konzcssionsvertrag: 29. Mai 1933, OM XIII 476) entwickelte sich ein in der Welt des Islams einzigartigea Problem: "a puritanical creed versus a highly mechanized modern society" (WI, N.S., V 297). Schon vorher hatte freilich der aufgckldrte Monarch (gest. 9. Okt. 1953) abendlandischen Erfindungen Einlass verschafft. Einwdnde der ,,Wahabi ulema" gEgen den Rundfunk z.B. konnte er leicht durch Koransendungen uberwinden, denn: "Can anything be bad which transmits the word of God?" Today radio probably commands the largest mass media audience in Saudi Arabia (S. 135; vgl. WI 22, 1940, S. 88 ff. betr. fruhere Reformen). Zum "Schutz der traditionellen Werte der wahhabitischen Gesellschaft" waren die Ulema, deren Fuhrung in der Hand einer von Muhammad b. 'Abd al-Wahhab (HI 780) abstammenden Scheichfamilie liegt, sogar nut Bombern und Tanks einverstanden (S. 45). Dagegen gelang es ihnen, offentliche Filmvorfiihrungen, Theater- und Artistenvorstellungen und die Einfuhr von Musikinstru- menten und Gegenstdnden mit Abbildungen von Lebewesen zu verhindern (S. 130, 136 284, 289 ff.). Die Hadd-Strafe des Handabschlagens bei Diebstahl (Koran V 38, Bergstrdsser, S. 100) ist selbst in geringfugigen Fallen noch kiirzlich verhangt worden (S. 123, 243; D. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Die Welt des Islams Brill

Benjamin Shwadran : Jordan, A State of Tension. New York: Council for Middle Eastern Affairs Press, 1959. XII, 436 S., 48 Abbild., 7 Kartenskizzen. $ 7.00

Die Welt des Islams , Volume 6 (3): 296 – Jan 1, 1961

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Publisher
Brill
Copyright
© 1961 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0043-2539
eISSN
1570-0607
DOI
10.1163/157006061X00329
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Abstract

296 LITERATUR Benjamin Shwadran : Jordan, A State of Tension. New York: Council for Middle Eastern Affairs Press, 1959. XII, 436 S., 48 Abbild., 7 Kartenskizzen. $ 7.00. Als willkommene Erganzung zu George L. Harris, Jordan (bcspr. in WI, N.S., VI 167 f.) ist das vorliegende Buch anzusehen, das die Geschichte Jordaniens von den altesten Zeiten bis zur Gcgcnwart behandelt. Von besonderem Interesse sind die Kapitel uber die Arabische Legion, die vor allem auf den Erinnerungen von John Bagot Glubb beruhen ( –The Story of the Arab Legion, Ig48, 2 - A Soldier with the Arabs, 1957), und den Krieg mit Israel von 1948. Am 9. Februar 1948 beschloss der Rat der Arabischen Liga, die Errichtung des iiidisch(n Staates mit allen Mitteln zu verlliitderii. Aber noch am 15. Mai konnte sich das Militdrkomitec der Liga nicht uber einen Oberfehlshaber einigen. Als Abdullah aus eigener lnitiative das Kommando ubernahm und stillschweigend anerkannt wurde, gab es weder einen gemeinsamen Plan, noch erhielt er Berichte, noch konnte er Gesarntbefehle geben. Von der Legion waren nur 4 soo Mann zum Einsatz in Paldstina bereit, wahrend Glubb die jiidischen Truppen auf 65 ooo schaitzte. Diese besetzten in 10 Kampftagen etwa 650 qkm, dagcgen konnte die Legion die Altstadt von Jerusalem halten. Der Verf. urteilt abschliessend: "The Legion emerged as the best Arab fighting force in the Middle East; of all the Arab armies it had the best organization and discipline ... It should be noted that the success the Legion achieved was due ... above all to the restraint exercised over it by its British commanders, who knew and appreciated the importance of military consider- ations rather than emotional recklessness in dealing with the enemy ... On the other hand, the Legion's success heightened the antagonism and even hostility to Abdullah" (S. 249 ff., 266 ff.). Diese Feindschaft erreichte ihren Hohepunkt in seiner Ermordung (20. Juli 1951). Glubb aber, der Schopfer der Legion, wurde schliesslich von seinem Enkel Husain kurzfristig ausgewiesen (r. Marz 1956). Nach dem Umsturz in Bagdad musste dieser jedoch Grossbritannien bitten, seinen wankenden Thron zu stutzen (15. Juli 1958). Die Geschichte Jordaniens, das von allen Nachfolgestaaten des Osrnanischen Reiches das kunstlichste Gebilde zu sein scheint, zcigt ebcnso wie dieses, welche starke Erhaltungskraft von der Uneinigkeit seiner Nachbarn ausgeht. G. Jäschke LITERATUR George A. Lipsky : Saudi Arabia, its people, its society, its culture. New Haven: HRAF Press 1959. XI, 367 S. $ 7.00. (= Survey of World Cultures, Ed. Thomas Fitzsimmons, 4). Der vorliegende Band 4 der "Human Relations Area Files" (WI, N.S., VI 167 ff.) ist fur die islamische Gegenwartsforschung besonders aufschlussreich. Denn seit dem Eindringen der Amerikaner in das Reich Ibn Sa(üds (i. Konzcssionsvertrag: 29. Mai 1933, OM XIII 476) entwickelte sich ein in der Welt des Islams einzigartigea Problem: "a puritanical creed versus a highly mechanized modern society" (WI, N.S., V 297). Schon vorher hatte freilich der aufgckldrte Monarch (gest. 9. Okt. 1953) abendlandischen Erfindungen Einlass verschafft. Einwdnde der ,,Wahabi ulema" gEgen den Rundfunk z.B. konnte er leicht durch Koransendungen uberwinden, denn: "Can anything be bad which transmits the word of God?" Today radio probably commands the largest mass media audience in Saudi Arabia (S. 135; vgl. WI 22, 1940, S. 88 ff. betr. fruhere Reformen). Zum "Schutz der traditionellen Werte der wahhabitischen Gesellschaft" waren die Ulema, deren Fuhrung in der Hand einer von Muhammad b. 'Abd al-Wahhab (HI 780) abstammenden Scheichfamilie liegt, sogar nut Bombern und Tanks einverstanden (S. 45). Dagegen gelang es ihnen, offentliche Filmvorfiihrungen, Theater- und Artistenvorstellungen und die Einfuhr von Musikinstru- menten und Gegenstdnden mit Abbildungen von Lebewesen zu verhindern (S. 130, 136 284, 289 ff.). Die Hadd-Strafe des Handabschlagens bei Diebstahl (Koran V 38, Bergstrdsser, S. 100) ist selbst in geringfugigen Fallen noch kiirzlich verhangt worden (S. 123, 243; D.

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Die Welt des IslamsBrill

Published: Jan 1, 1961

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