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Modernisierung Der Türkei Unter Mustafa Kemal (Atatürk)

Modernisierung Der Türkei Unter Mustafa Kemal (Atatürk) ERSTES KAPITEL MODERNISIERUNG DER TÜRKEI UNTER MUSTAFA KEMAL (ATATÜRK) i. KAMPF UM DIE STAATSFORM Von den drei Idealen Ziya Gokalps 1 kam, wie schon in der Tanzimat-Zeit, so auch unter Mustafa Kemal zuerst der Anschluss an die abendlandische Zivilisation zur praktischen Auswirkung, und zwar auf dem Gebiete, auf dem der Islam am schwdchsten war: im Staatsrecht 2. Die Lehre der dass die islamische Gemeinde (umma, ümmet), zu der eigentlich die ganze Menschheit gehoren musste 3, von nur einem Ffhrer, dem Imam oder Kalifen (hali f e) als dem Stellvertreter Gottes, des unsichtbaren Hauptes 4, und seines Gesandten (Muhammed) zu leiten sei, war von vorn- herein nicht mehr als eine ideale Theorie, seit dem Sturze des cabbdsidenkalifats (1258) aber nur noch eine Fiktion 5, die in neuester Zeit Cremal ed-Din el-Afghani 6 und vorübergehend auch Ziya G6kalp ? vergebens neu zu beleben suchten. Obwohl sich die Herrschaft des "Kalifen" Mehmed VI. seit dem Nationalkongress von Sivas auf die von fremden Heeren besetzten Gebiete der Tiirkei beschrdnkte, ging Mustafa Kemal mit Rfcksicht auf den konservativen Geist des Volkes sehr behutsam vor. So befahl er zunachst, die Verwaltung des Landes "im Namen Seiner Kaiserlichen Majestat" fortzuführen 8 ; 1 S.o. zo, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Die Welt des Islams Brill

Modernisierung Der Türkei Unter Mustafa Kemal (Atatürk)

Die Welt des Islams , Volume 1 (1-2): 27 – Jan 1, 1951

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Publisher
Brill
Copyright
© 1951 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0043-2539
eISSN
1570-0607
DOI
10.1163/157006051X00122
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Abstract

ERSTES KAPITEL MODERNISIERUNG DER TÜRKEI UNTER MUSTAFA KEMAL (ATATÜRK) i. KAMPF UM DIE STAATSFORM Von den drei Idealen Ziya Gokalps 1 kam, wie schon in der Tanzimat-Zeit, so auch unter Mustafa Kemal zuerst der Anschluss an die abendlandische Zivilisation zur praktischen Auswirkung, und zwar auf dem Gebiete, auf dem der Islam am schwdchsten war: im Staatsrecht 2. Die Lehre der dass die islamische Gemeinde (umma, ümmet), zu der eigentlich die ganze Menschheit gehoren musste 3, von nur einem Ffhrer, dem Imam oder Kalifen (hali f e) als dem Stellvertreter Gottes, des unsichtbaren Hauptes 4, und seines Gesandten (Muhammed) zu leiten sei, war von vorn- herein nicht mehr als eine ideale Theorie, seit dem Sturze des cabbdsidenkalifats (1258) aber nur noch eine Fiktion 5, die in neuester Zeit Cremal ed-Din el-Afghani 6 und vorübergehend auch Ziya G6kalp ? vergebens neu zu beleben suchten. Obwohl sich die Herrschaft des "Kalifen" Mehmed VI. seit dem Nationalkongress von Sivas auf die von fremden Heeren besetzten Gebiete der Tiirkei beschrdnkte, ging Mustafa Kemal mit Rfcksicht auf den konservativen Geist des Volkes sehr behutsam vor. So befahl er zunachst, die Verwaltung des Landes "im Namen Seiner Kaiserlichen Majestat" fortzuführen 8 ; 1 S.o. zo,

Journal

Die Welt des IslamsBrill

Published: Jan 1, 1951

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