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IN MEMORIAM ANNEMARIE SCHIMMEL (7. APRIL 1922 – 26. JANUAR 2003)

IN MEMORIAM ANNEMARIE SCHIMMEL (7. APRIL 1922 – 26. JANUAR 2003) © Koninklijke Brill NV, Leiden, 2003 Die Welt des Islams 43, 2 Also available online – www.brill.nl IN MEMORIAM ANNEMARIE SCHIMMEL (7. APRIL 1922 – 26. JANUAR 2003) VON STEFAN WILD Bonn I. Das Andere* Als Tochter eines Postbeamten im thüringischen Erfurt geboren wächst Annemarie Schimmel im Zeichen des aufkommenden Na- tionalsozialismus auf, in einer Epoche der Verachtung und Aus- grenzung des Anderen und der Vergötterung und Vergötzung des Eigenen. Zu dieser Zeit, in der “ein Deutscher” zu sein und der “arischen Rasse” anzugehören zum höchsten Wert wird, nimmt sie als Schülerin Privatunterricht im Arabischen und lä ß t sich in den Bann dieser semitischen Sprache ziehen. Gleichaltrige träumen von deutschem Wesen, deutscher Fahne und deutschem Führer – Anne- marie Schimmel flieht in die Welt der fremden Sprachen und Schrif- ten und gleichzeitig in die Welt einer anderen Kultur und Religion: des Islam. Sie entflieht der Geschichte nicht. Das sprachbegabte und wi ß be- gierige junge Mädchen macht ein Frühabitur, studiert in Berlin bei Richard Hartmann und Hans Heinrich Schaeder Islamwissenschaft, bei Ernst Kühnel Islamische Kunstgeschichte und bei Annemarie von Gabain Turkologie und wird als knapp Neunzehnjährige promo- viert. Die nationalsozialistische Herrschaft und der Krieg überschat- ten jedoch http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Die Welt des Islams Brill

IN MEMORIAM ANNEMARIE SCHIMMEL (7. APRIL 1922 – 26. JANUAR 2003)

Die Welt des Islams , Volume 43 (2): 131 – Jan 1, 2003

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Publisher
Brill
Copyright
© 2003 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0043-2539
eISSN
1570-0607
DOI
10.1163/157006003766956685
Publisher site
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Abstract

© Koninklijke Brill NV, Leiden, 2003 Die Welt des Islams 43, 2 Also available online – www.brill.nl IN MEMORIAM ANNEMARIE SCHIMMEL (7. APRIL 1922 – 26. JANUAR 2003) VON STEFAN WILD Bonn I. Das Andere* Als Tochter eines Postbeamten im thüringischen Erfurt geboren wächst Annemarie Schimmel im Zeichen des aufkommenden Na- tionalsozialismus auf, in einer Epoche der Verachtung und Aus- grenzung des Anderen und der Vergötterung und Vergötzung des Eigenen. Zu dieser Zeit, in der “ein Deutscher” zu sein und der “arischen Rasse” anzugehören zum höchsten Wert wird, nimmt sie als Schülerin Privatunterricht im Arabischen und lä ß t sich in den Bann dieser semitischen Sprache ziehen. Gleichaltrige träumen von deutschem Wesen, deutscher Fahne und deutschem Führer – Anne- marie Schimmel flieht in die Welt der fremden Sprachen und Schrif- ten und gleichzeitig in die Welt einer anderen Kultur und Religion: des Islam. Sie entflieht der Geschichte nicht. Das sprachbegabte und wi ß be- gierige junge Mädchen macht ein Frühabitur, studiert in Berlin bei Richard Hartmann und Hans Heinrich Schaeder Islamwissenschaft, bei Ernst Kühnel Islamische Kunstgeschichte und bei Annemarie von Gabain Turkologie und wird als knapp Neunzehnjährige promo- viert. Die nationalsozialistische Herrschaft und der Krieg überschat- ten jedoch

Journal

Die Welt des IslamsBrill

Published: Jan 1, 2003

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