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Jesus Als Pharisäer Und Frühe Christen Als Pharisäer

Jesus Als Pharisäer Und Frühe Christen Als Pharisäer JESUS ALS PHARISÄER UND FRÜHE CHRISTEN ALS PHARISÄER von KLAUS BERGER Heidelberg Unter der anstößigen Überschrift geht es darum, dort Überein- stimmungen und Verwandtschaft zu konstatieren, wo sehr häufig eine Differenz gesehen wird, die angeblich als Differenz für das Christentum konstitutiv und wesentlich ist. § 1 Methodische Vorbemerkungen 1. Vor einem Pan-Pharisaismus ist zu warnen. Weder ist alles nicht ndher bezeichnete Judentum, das im Neuen Testament be- gegnet, "pharisaisch" noch ist dieses das "offizielle" oder "ortho- doxe" Judentum, denn eine Orthodoxie gibt es eben noch nicht. Weder sind schliemich nach dem Jahre 70 noch zu Anfang, ja bis zu Ende des 2.Jh. alle jildischen Autoritaten einheitlich pharisa- isch. Mit flieflenden Ubergangen ist ebenso zu rechnen wie mit einer Vielzahl noch unbekannter Faktoren und Gruppen.' 1 2. Die Bewertung der Pharisaer insbesondere in den synoptischen Evangelien ist so hdufig nachweisbar formgeschichtlich abhdngig von den Schablonen philosophischer Gegnerprolemik (insbeson- dere der antisophistischen)2, dag aus diesen Aussagen eine ange- messene historische Rekonstruktion nur schwer moglich ist. Was hier fur den Exegeten vielleicht mittlerweile selbstverstandlich ist, 1 Als Beispiel sei genannt die wiederentdeckte und in Kürze zu edierende und dabei kritisch kommentierte Weisheitsschrift aus der Kairoer Geniza, die nach allem, was man http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Novum Testamentum Brill

Jesus Als Pharisäer Und Frühe Christen Als Pharisäer

Novum Testamentum , Volume 30 (3): 231 – Jan 1, 1988

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Publisher
Brill
Copyright
© 1988 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0048-1009
eISSN
1568-5365
DOI
10.1163/156853688X00127
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Abstract

JESUS ALS PHARISÄER UND FRÜHE CHRISTEN ALS PHARISÄER von KLAUS BERGER Heidelberg Unter der anstößigen Überschrift geht es darum, dort Überein- stimmungen und Verwandtschaft zu konstatieren, wo sehr häufig eine Differenz gesehen wird, die angeblich als Differenz für das Christentum konstitutiv und wesentlich ist. § 1 Methodische Vorbemerkungen 1. Vor einem Pan-Pharisaismus ist zu warnen. Weder ist alles nicht ndher bezeichnete Judentum, das im Neuen Testament be- gegnet, "pharisaisch" noch ist dieses das "offizielle" oder "ortho- doxe" Judentum, denn eine Orthodoxie gibt es eben noch nicht. Weder sind schliemich nach dem Jahre 70 noch zu Anfang, ja bis zu Ende des 2.Jh. alle jildischen Autoritaten einheitlich pharisa- isch. Mit flieflenden Ubergangen ist ebenso zu rechnen wie mit einer Vielzahl noch unbekannter Faktoren und Gruppen.' 1 2. Die Bewertung der Pharisaer insbesondere in den synoptischen Evangelien ist so hdufig nachweisbar formgeschichtlich abhdngig von den Schablonen philosophischer Gegnerprolemik (insbeson- dere der antisophistischen)2, dag aus diesen Aussagen eine ange- messene historische Rekonstruktion nur schwer moglich ist. Was hier fur den Exegeten vielleicht mittlerweile selbstverstandlich ist, 1 Als Beispiel sei genannt die wiederentdeckte und in Kürze zu edierende und dabei kritisch kommentierte Weisheitsschrift aus der Kairoer Geniza, die nach allem, was man

Journal

Novum TestamentumBrill

Published: Jan 1, 1988

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