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Juan Ginés de Sepúlveda und die politische Aristotelesrezeption im Zeitalter der Conquista

Juan Ginés de Sepúlveda und die politische Aristotelesrezeption im Zeitalter der Conquista Juan Ginés de Sepúlveda und die politische Aristotelesrezeption im Zeitalter der Conquista 1 CHRISTIAN SCHÄFER I. Die Ausgangslage Christoph Kolumbus hatte während einer seiner ersten Entdeckungsfahrten auf der von ihm „Hispaniola“ benannten Insel—dem heutigen Haïti— eine kleine Garnison unter den Eingeborenen hinterlassen. Als er 1495 dorthin zurückkehrte, um die Garnison zu entsetzen, fand er nur noch erbärmliche Überreste der spanischen Mannschaft am Leben und die gesamte für die kastilische Krone beanspruchte Insel in hellem Aufruhr. Auf seinem erbosten Vergeltungsfeldzug gegen die dafür verantwortlichen karibischen Indios nahm er eine Anzahl von Gefangenen unter den benach- barten Stämmen. Einige dieser Gefangenen ließ er nach Spanien brin- gen, wo er sie o Y ziell als Sklaven der Krone deklarierte und zum Ž nanziellen Gewinn des Königshauses zum Verkauf anbot. 2 Kolumbus hatte damit eine de-facto -Situation gescha V en, die in den folgenden Jahrzehnten eine schier endlose juristische, theologische und philosophische Diskussion über die Rechtmäßigkeit einer Versklavung von neuentdeckten Völkern aus- löste, eine Diskussion, die von den Universitäten teilweise hitzig auf die Politik und breite Gesellschaftsschichten Spaniens übergri V . 3 © Koninklijke Brill NV, Leiden, 2002 Vivarium 40,2 Also available online – www.brill.nl 1 Dieser Aufsatz ist eine überarbeitete und http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Vivarium Brill

Juan Ginés de Sepúlveda und die politische Aristotelesrezeption im Zeitalter der Conquista

Vivarium , Volume 40 (2): 242 – Jan 1, 2002

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Publisher
Brill
Copyright
© 2002 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0042-7543
eISSN
1568-5349
DOI
10.1163/156853402320901830
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Abstract

Juan Ginés de Sepúlveda und die politische Aristotelesrezeption im Zeitalter der Conquista 1 CHRISTIAN SCHÄFER I. Die Ausgangslage Christoph Kolumbus hatte während einer seiner ersten Entdeckungsfahrten auf der von ihm „Hispaniola“ benannten Insel—dem heutigen Haïti— eine kleine Garnison unter den Eingeborenen hinterlassen. Als er 1495 dorthin zurückkehrte, um die Garnison zu entsetzen, fand er nur noch erbärmliche Überreste der spanischen Mannschaft am Leben und die gesamte für die kastilische Krone beanspruchte Insel in hellem Aufruhr. Auf seinem erbosten Vergeltungsfeldzug gegen die dafür verantwortlichen karibischen Indios nahm er eine Anzahl von Gefangenen unter den benach- barten Stämmen. Einige dieser Gefangenen ließ er nach Spanien brin- gen, wo er sie o Y ziell als Sklaven der Krone deklarierte und zum Ž nanziellen Gewinn des Königshauses zum Verkauf anbot. 2 Kolumbus hatte damit eine de-facto -Situation gescha V en, die in den folgenden Jahrzehnten eine schier endlose juristische, theologische und philosophische Diskussion über die Rechtmäßigkeit einer Versklavung von neuentdeckten Völkern aus- löste, eine Diskussion, die von den Universitäten teilweise hitzig auf die Politik und breite Gesellschaftsschichten Spaniens übergri V . 3 © Koninklijke Brill NV, Leiden, 2002 Vivarium 40,2 Also available online – www.brill.nl 1 Dieser Aufsatz ist eine überarbeitete und

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VivariumBrill

Published: Jan 1, 2002

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