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Märchen, Legende Und Enderwartung

Märchen, Legende Und Enderwartung MÄRCHEN, LEGENDE UND ENDERWARTUNG Zum Verständnis des Buches Daniel *) von HANS-PETER MÜLLER Münster (Westfalen) Die folgenden Bemerkungen versuchen, durch eine Gattungs- analyse der Danielerzahlungen AufschluB iiber den eigenartigen Aufbau des Danielbuches zu gewinnen, speziell uber den Sinn seines Wechsels von einem erzahlenden zu einem apokalyptischen Teil. Das halbbewul3t-immanente Ideengut der sich dem Stoff aufdrdngen- den Gattungen, das von der Gestalt der jeweiligen geschichtlichen Religion relativ unabhdngig ist, fiihrt innerhalb der Teile des Daniel- buches zu einer Dialektik, die seinen Aufbau durchsichtig macht. Sie wollen wir nachzuzeichnen versuchen. I Der jiidische Daniel ist urspriinglich ein Marchenheld, genauer: der Held eines h6fischen Standesmdrchens 1), das den archaischen Stand des Traum- und Prodigiendeuters, eines Typs des mantischen Weisen 2), durch die charakteristischen Mittel der Gattung zur Darstellung bringt. So jedenfalls gilt es von den traditionsgeschicht- lich alteren Erzahlungen in den Kapiteln iv und v, wonach Daniel einen Traum Nebukadnezars und die Geisterschrift an der Wand des Palastes Belsazers entschlisselt, von dem jfngeren Kapitel ii, wo der Traum von iv ins universalgeschichtlich-Eschatologische transponiert ist, sowie schliel3lich von den wichtigsten Elementen der literarischen Exposition in Kapitel i. Dabei ist die Figur des Deuters in iv und v von vornherein beheimatet, wie an http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Vetus Testamentum Brill

Märchen, Legende Und Enderwartung

Vetus Testamentum , Volume 26 (3): 338 – Jan 1, 1976

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Publisher
Brill
Copyright
© 1976 Koninklijke Brill NV, Leiden, The Netherlands
ISSN
0042-4935
eISSN
1568-5330
DOI
10.1163/156853376X00501
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Abstract

MÄRCHEN, LEGENDE UND ENDERWARTUNG Zum Verständnis des Buches Daniel *) von HANS-PETER MÜLLER Münster (Westfalen) Die folgenden Bemerkungen versuchen, durch eine Gattungs- analyse der Danielerzahlungen AufschluB iiber den eigenartigen Aufbau des Danielbuches zu gewinnen, speziell uber den Sinn seines Wechsels von einem erzahlenden zu einem apokalyptischen Teil. Das halbbewul3t-immanente Ideengut der sich dem Stoff aufdrdngen- den Gattungen, das von der Gestalt der jeweiligen geschichtlichen Religion relativ unabhdngig ist, fiihrt innerhalb der Teile des Daniel- buches zu einer Dialektik, die seinen Aufbau durchsichtig macht. Sie wollen wir nachzuzeichnen versuchen. I Der jiidische Daniel ist urspriinglich ein Marchenheld, genauer: der Held eines h6fischen Standesmdrchens 1), das den archaischen Stand des Traum- und Prodigiendeuters, eines Typs des mantischen Weisen 2), durch die charakteristischen Mittel der Gattung zur Darstellung bringt. So jedenfalls gilt es von den traditionsgeschicht- lich alteren Erzahlungen in den Kapiteln iv und v, wonach Daniel einen Traum Nebukadnezars und die Geisterschrift an der Wand des Palastes Belsazers entschlisselt, von dem jfngeren Kapitel ii, wo der Traum von iv ins universalgeschichtlich-Eschatologische transponiert ist, sowie schliel3lich von den wichtigsten Elementen der literarischen Exposition in Kapitel i. Dabei ist die Figur des Deuters in iv und v von vornherein beheimatet, wie an

Journal

Vetus TestamentumBrill

Published: Jan 1, 1976

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